Schweizerischer Verband der Akademikerinnen
Association Suisse des Femmes Diplômées des Universités

Jahresbericht 2020 der Sektion Zürich

Gross war die Freude zu Jahresbeginn, wieder ein Vereinsjahr mit einem vielversprechenden Programm in Angriff zu nehmen. Unser erster Anlass führte uns ins Rietberg-Museum, wo wir durch die Ausstellung «Fiktion Kongo» geführt wurden und allerlei erfuhren über das Kunstschaffen im Kongo, das sich kritisch mit den Auswirkungen von Kolonialzeit, Missionierung und Welthandel auseinandersetzt. Wir ahnten nicht, dass es für lange Zeit unsere letzte gemeinsame kulturelle Unternehmung sein würde. Das Coronavirus war im Anmarsch und stellte unser Programm auf den Kopf.

Unsere Generalversammlung Anfang März haben wir noch durchgeführt. Carole Probst Schilter (ehemals The Liberty Club) wurde neu in den Vorstand gewählt. Nach dem offiziellen Teil referierte Daniela Eberhardt, Direktorin Human Resources Management der Stadt Zürich, über ihre Erfahrungen im Alltag mit Fokus auf das «Generationen- management», zu dem sie auch publiziert hat. Der Abend wurde mit einem feinen Nachtessen beschlossen.

In der Folge mussten alle weiteren Veranstaltungen abgesagt werden.

So auch unsere neue, mit viel Enthusiasmus aufgegleiste Veranstaltungsreihe LunchTalk und AfterWork-Treff. Mit diesen beiden Gefässen wollen wir Frauen aus allen akademischen Berufsfeldern eine Plattform zur Vernetzung anbieten.

Im September fand der erste physische LunchTalk statt, im Dezember dann ein situationsbedingt virtueller AfterWork-Treff.Im September konnten wir unseren dieses Jahr neu eingeführten Mittagsstammtisch ein erstes und leider einziges Mal durchführen.

Ebenfalls erst im September stattfinden konnte die Stadtführung mit Barbara Hutzl-Ronge unter dem Titel «Mit spitzer Feder, Kochlöffel & Skihosen – Die Frauen und die Reformation in Zürich». Die SVA-Sektion Zürich hat das fünfte Buch von Barbara Hutzl-Ronge «Zürich - Spaziergänge durch 500 Jahre überraschende Stadtgeschichten» unterstützt, das im Oktober 2019 erschienen ist. Zum Dank lud uns nun die Autorin zu einer Stadtführung ein.

Ein weiterer Höhepunkt war im Oktober die Führung durch die von Bice Curiger kuratierte Ausstellung «Ausbruch und Rausch – Frauen, Kunst und Punk» im Strauhof in Zürich. Sie bot einen Rückblick auf zwei exemplarische Kultur- experimente der 70er- und 80er-Jahre. Die Ausstellung

«Frauen sehen Frauen: eine gefühlvolle, gescheite, gefährliche Schau» von 1975 wollte eine kritische Auseinandersetzung mit dem Alltag der Frau und den vorherrschenden Geschlechterrollen provozieren. Die Ausstellung «Saus & Braus, Stadtkunst» von 1980 zeigte ein ganz neues Selbstverständnis der damaligen Kunst- und Punkmusikszene. Kuratorin dieser beiden Ausstellungen war damals ebenfalls Bice Curiger.

Leider mussten wir auch das Weihnachtsessen, den bei unseren Mitgliedern sehr beliebten Jahresausklang, ausfallen lassen.

Im Berichtsjahr haben wir das Frauenhaus Zürich und die Zürcher Frauenzentrale finanziell unterstützt. Einen Beitrag leisteten wir zudem an die Herausgabe des im Rotpunkt- verlag erschienenen Buchs «Gruss aus der Küche – Texte zum Frauenstimmrecht», einer Anthologie mit Texten von Autorinnen, Kolumnistinnen und Historikerinnen zum Thema.

Unser Vorstand traf sich mehrmals im Jahr für die laufenden Geschäfte. Ein Treffen bleibt in besonderer Erinnerung: die Wochenend-Retraite bei unserer Co- Präsidentin Karoline Dorsch an ihrem malerischen Ferienort hoch über dem Lago Maggiore.

Gabi Geiser, Vizepräsidentin

Jahresbericht 2019 der Sektion Zürich

Zuerst das wohl wichtigste Ereignis des Jahres: Wir haben im Juni auf einen Schlag 15 neue Mitglieder aufgenommen. Unser Partnerinnen-Verband «The Liberty Club – Networking Women in Swiss Higher Education», dessen Mitglieder Frauen sind, die hauptsächlich an den Angewandten Hochschulen der Schweiz arbeiten, hat sich aufgelöst. Ein Teil der Mitglieder hat sich entschieden, dem Zürcher SVA beizutreten, und auch das Vereinsvermögen wurde auf unser Konto übertragen. Damit ist der SVA Zürich um eine ganze Reihe jüngerer akademischer Berufsfrauen reicher, was uns natürlich sehr freut. Den Zuzug der Liberty-Frauen haben wir mit einem spannenden Rundgang, geführt von der Forstingenieurin Regina Wollenmann, und einem anschliessenden Grillfest im Zürichbergwald gefeiert.

Am 15. März haben einige Mitglieder des Zürcher Vorstandes sechs Studentinnen und eine Professorin aus Katar (Carnegie Mellon University) empfangen, die mehr über «Women's Empowerment and Engagement» erfahren wollten. Die Non-Profit Foundation CEPA(Cultural and Educational Programs Abroad)vermittelte uns diesen Kontakt. Gemeinsam mit der Gleichstellung der Uni Zürich und einigen Zürcher Studentinnen haben wir mit den Frauen aus Katar diskutiert und ihnen unsere Aufgaben und Ziele dargelegt. Wenn auch die Gäste nur wenig Zeit hatten, so sind doch in kürzester Zeit gute und offene Gespräche entstanden, und auch wir haben viel von diesem Treffen profitiert.

Wie immer sind Führungen, dieses Jahr im Landesmuseum und in einer Galerie für moderne Kunst, bei unseren Frauen sehr populär. Wir hatten aber auch zwei sehr interessante Vorträge: Der erste galt dem Thema «Ästhetische Zahn-medizin», und beim zweiten vermittelte uns unser jüngstes Mitglied vor der GV einen kurzen, packenden Einblick in die Neurowissenschaften.

Der Sartorius-Ausflug hat uns dieses Jahr ins Centre Dürrenmatt nach Neuchâtel geführt, wo wir Dürrenmatts zum Teil verrückte Malereien besichtigten, anschliessend haben wir den schönen Spätherbsttag bei einer Führung durch die wunderschöne Stadt Neuchâtel inklusive eines Umtrunks mit Absinth genossen. Es hat uns sehr gefreut, dass auch einige Mitglieder des ASFDU Vaud teilgenommen haben.

Nicht zu vergessen sei der Frauenstreiktag: Zu zehnt sind wir mit ganz vielen Frauen am 14. Juni stolz durch Zürich marschiert, teilweise in rosa und violett gekleidet, und haben uns über die fröhliche Stimmung und interessante Plakate gefreut. Wir wollten hier unseren Teil zur Verbesserung der Situation der Frauen beitragen. Auch wenn wir hoffen, dass ein weiterer Frauenstreiktag nicht mehr nötig ist, wird uns dieser in guter Erinnerung bleiben.

Ein krönender Abschluss war das Weihnachtsessen, vor allem dank der professionellen und lustigen persönlichen Unterhaltung durch die beiden Genfer Profi-Violinistinnen Monica Chirita Leménager und Lilia Leutenegger Chevikova (SVA-Präsidentin Genf respektive Mitglied der Genfer Sektion). Auch an diesem Abend gab es automatisch eine Menge Networking.

Im Vorstand hat es Änderungen gegeben: An der General-versammlung im März wurde das Amt der Präsidentin auf zwei Co-Präsidentinnen übertragen. Diese Aufteilung der Arbeit auf zwei Schultern hat sich seither sehr bewährt. Zudem haben wir eine neue Vizepräsidentin und eine neue Kassierin.

Ganz herzlich danken möchte ich, auch im Namen des Local Advisory Commitee, den Zürcher Freiwilligen, die an der GWI-Jubiläumsveranstaltung mitgearbeitet haben.

Zum Schluss danke ich wiederum den Vorstandskolleginnen für die tolle Zusammenarbeit und ihre grosse Hilfe – so macht die Arbeit auch Freude!

Karoline Dorsch-Häsler, Co-Präsidentin



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