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, Ursula Bolli-Schaffner

Jahresbericht SVA 2024/2025

Ganz im Zeichen der geplanten Erneuerung des SVA, lag ein besonderer Fokus des Jubiläumsprogramms darauf, Hochschulabsolventinnen und Akademikerinnen in ihrer Tätigkeit sichtbar zu machen. An der Jubiläumskonferenz zum Thema Herausforderung Künstliche Intelligenz an der Universität Bern präsentierten sechs Wissenschaftlerinnen ihre Forschung zu KI aus der Sicht ihrer sechs verschiedenen Fachgebiete – Musik, Linguistik, Medizin, Demokratieforschung, Kunst und Geschlechterforschung. Anschliessend wurde die Thematik in einer dreisprachig moderierten Podiumsdiskussion mit den Referentinnen unter Einbezug des Publikums interdisziplinär vertieft. Bei den zum Lunch und Apéro gereichten Erfrischungen tauschten sich die Anwesenden weiter aus und erweiterten ihr Netzwerk.

Besonders geehrt fühlten wir uns, dass die neugewählte Rektorin der Universität Bern, Prof. Dr. Virginia Richter, uns zur Eröffnung der Konferenz begrüsste.

Es darf gesagt werden, dass die Konferenz den um die achtzig Teilnehmerinnen und Teilnehmern – trotz hochsommerlich heisser Temperaturen – in bester Erinnerung bleibt.

Schon am Vorabend konnten wir bei einem informellen Nachtessen unter anderen unsere Ehrengäste begrüssen, namentlich: Anne Bergheim-Nègre, Präsidentin UWE; Stacy Dry Lara, Generalsekretärin GWI sowie Manuela Queitsch, Präsidentin des deutschen Akademikerinnenbundes und Sibylle von Heydebrand, Vize-Präsidentin der International Alliance of Women, Mitglied SVA; auch die Past-Präsidentinnen des SVA, Doris Boscardin und Elisabeth Grimm waren dabei. Im Empire-Saal des geschichtsträchtigen Hauses «Äusserer Stand» fand das festliche Jubiläumsdinner statt, das von feinster Klaviermusik der Pianistin Coraline Parmentier, launigen Reden der Ehrengäste und der von der Generalsekretärin des GWI vorgetragenen Grussnote der GWI-Präsidentin, Patrice Wellesley-Cole, umrahmt wurde. Zum Ausklang der Festivitäten nahmen uns am Sonntagmorgen Annelies Hüssy und Franziska Rogger, beide Mitglieder der ehemaligen Berner Sektion des SVA, auf einen Stadtrundgang mit, vorbei an Wirkungs- und Gedenkstätten berühmter Bernerinnen. Mittlerweile schützten sich die meisten Teilnehmerinnen vor der heissen Spätsommersonne mit einem der zwei eigens für das Jubiläum designten Foulards.

Pünktlich zum Jubiläum konnte an der ausserordentlichen Delegiertenversammlung, die der Konferenz voranging, die neue Website des SVA vorgestellt werden. Mit neuem Design und neuer Architektur bietet sie neue, effizientere Möglichkeiten für die Administration und die Kommunikation des SVA. Als Resultat des engagierten Einsatzes der AGQV und der Generalsekretärin fand sie grossen Anklang bei den anwesenden Mitgliedern. Noch war sie in erster Linie ein «Gerüst», das noch mit Inhalten gefüllt werden muss – da sind vor allem auch die Sektionen gefragt – und sie wird wohl noch eine Weile den Charakter eines «work in progress» behalten. Zur Benutzung der neuen Website wurde am 09.11.2024 ein Workshop durchgeführt und weitere angekündigt. Schliesslich mandatierte die ao. DV die AGQV auf die DV 2025 eine Strukturreform vorzubereiten.

Intensiv wurden in den vergangenen 12 Monaten auch die internationalen Kontakte gepflegt. Vom 26. bis 29. September 2024 waren wir mit einer Dreierdelegation, inklusive CER und Vizepräsidentin, am Annual General Meeting AGM der UWE in Tirana, Albanien, vertreten. In wunderbar mediterraner Umgebung gestalteten die Gastgeberinnen (der albanische Verband) ein spannendes Programm, mit Einblicken in die politische Tätigkeit von albanischen Frauen, Besuch historischer Sehenswürdigkeiten und einer Konferenz – ebenfalls – zu KI. Bei freundschaftlich-fröhlichem Zusammensein wurde sogar in lauschiger Umgebung getanzt!

Der Deutsche Akademikerinnenbund e.V. DAB lud im Herbst zum DACH-NL-Treffen nach Leipzig. Die Tage vom 18. bis 20. Oktober 2024 waren ausgefüllt mit Besuchen an geschichtsträchtigen Orten, z.B. dem Völkerschlachtdenkmal, und kulturellen Highlights wie dem Besuch der Albertina – Hauptgebäude der Universitätsbibliothek Leipzig – oder der Lesung mit Projektionen aus dem Theaterstück „Paula Ludwig – Freundschaften und Wege“ von Friederike Pöhlmann-Grießinger», Autorin und Regisseurin sowie Vorsitzende der Regionalgruppe Bayern im DAB. Auch in «Auerbachs Keller» waren wir – zu viert aus der Schweiz, inklusive Präsidentin – und schliesslich im barocken Herrenhaus Möckern für das Forum zur «Akademisierung des Hebammenberufs» sowie zum festlichen Dinner. Die Unterkunft im gleichen Hotel nutzten die Delegationen, die Tage mit einem geselligen Treffen zum gemeinsamen Schlummertrunk zu beenden.



Im März 2025 fand am UNO-Hauptsitz in New York die Session der «Commission on the Statuts of Women, CSW69» statt. Die CSW69 bot eine Bestandesaufnahme der weltweiten Entwicklung der Rechte der Frauen seit der «Beijing Declaration 1995». Der SVA war mit einer Dreierdelegation, inklusive CIR und Präsidentin, dabei. Zum ausführlichen Bericht der Präsidentin auf der Website unter «News».
Sich an internationalen Treffen auszutauschen ist immer wieder persönlich bereichernd wie auch eine wichtige Komponente des SVA-Netzwerks. Auch Netzwerken auf nationaler Ebene ist gewinnbringend, wie wir dies am Jubiläum erlebt haben. Wir haben im vergangenen Jahr alle Ressourcen für den Jubiläumsanlass gebündelt, es fanden daher keine weiteren Veranstaltungen des Zentralverbands statt.

Insgesamt vier Sitzungen des Zentralvorstands, zwei davon mit Einbezug der Sektionspräsidentinnen wurden einberufen (21.07.24/09.11.24/11.01.25/05.04.25), zwei online, eine in Zürich, eine in Bern. Vor den ZV-Sitzungen fanden jeweils vorbereitende Bürositzungen statt, alle online. Haupttraktandum, nach dem Jubiläum, war die Strukturreform. Die Vorschläge der AGQV wurden intensiv diskutiert und die Reform schliesslich unterstützt. An dieser Stelle sei die konstruktive Zusammenarbeit aller Beteiligten bestens verdankt.

In zahlreichen Online-Sitzung und der unschätzbaren Arbeit von Untergruppen und einiger Mitglieder der AGQV wurde die Strukturreform und die dazugehörige Teilrevision der Statuten vorbereitet. Die Leistung manifestiert sich in den Abstimmungsvorlagen der diesjährigen DV – ein separater Bericht erübrigt sich. Die AGQV betrachtet damit ihren Auftrag als erfüllt und beantragt ihre Auflösung. Für den unermesslichen Einsatz gebührt ihr der ebenso unermessliche Dank des SVA.

Die aktive Teilnahme der Präsidentin am «Arbeitstreffen der Gleichstellungsorganisationen» des Eidgenössischen Büros für die Gleichstellung von Frau und Mann EBG sowie an der Delegiertenversammlung und der Präsidentinnenkonferenz der alliance F bestätigen die Zusammenarbeit des SVA mit den national relevanten Behörden und Organisationen.

Wieder blicken wir, blicke ich, zurück auf ein sehr intensives SVA-Jahr. Für das Vertrauen und die Unterstützung bedanke ich mich sehr herzlich nochmals bei den Kolleginnen aus dem Zentralvorstand und der AGQV, bei den «Büro-Kolleginnen», beim Vorstand, insbesondere der Co-Präsidentin, der Zürcher Sektion, der SVA-Vizepräsidentin, bei meinem Mann und meiner Tochter, die mich direkt und indirekt unterstützt haben, und schliesslich ganz besonders bei unserer Generalsekretärin. Liebe Sheila, du bist letztes Frühjahr sozusagen ins kalte Wasser gesprungen. Ohne deinen spontanen Einstieg, deine effiziente, qualifizierte und kreative Arbeit – erwähnt seien die Flyer zum Jubiläum und die Neugestaltung des Newsletters – hätte von alledem, das ich erwähnt habe, nur sehr wenig stattgefunden. Ich danke dir.